Ansprache von Gabriele Weng, Gruppensprecherin AI Deggendorf
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Gäste, Freunde, Alle … Anwesende, vielen Dank für Ihr Kommen –insbesondere auch Rabbi Mendel Muraiti, Pfr. Neidl, Pfr. Bomhard
Die Mitglieder der Deggendorfer Gruppe von Amnesty International freuen sich heute sehr, dass die Stadt Deggendorf unsere Idee zu einer Menschenrechtsbrücke so positiv aufgenommen und umgesetzt hat. Wir danken der Stadt und insbesondere Herrn OB Dr. Christian Moser und allen Mitwirkenden und Beteiligten für ihre Unterstützung, vor allem vielen Dank für die Übernahme aller Kosten.
Die Allgemeinen Menschenrechte wurden vor 75 Jahren von den Vereinten Nationen beschlossen. Angesichts der Gräuel des 2. Weltkrieges sollten die 30 Artikel den Menschen den größtmöglichen Schutz im Hier und Jetzt gewährleisten.
Und wenn wir uns heute die Welt ansehen: die kriegerischen Auseinandersetzungen, die problematischen und kritischen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, das Klima, und wenn wir uns dann die Auswirkungen auf die Menschen ansehen, dann sind die Menschenrechte heute so aktuell wie eh und je.
Als Zeichen, als Symbol wollen wir heute diese Brücke zur „Brücke der Menschenrechte“ ernennen. Eine Brücke verbindet zwei Seiten – verbindet Unterschiedliches, sie über-brückt. Wer eine Brücke schlägt, will die andere Seite erreichen. Das ist auch der Gedanke zur “Brücke der Menschenrechte”: Auf der einen Seite befinden sich diejenigen, die momentan Hilfe brauchen – auf der anderen die, die momentan Hilfe geben können. Gefordert ist von uns Solidarität mit den Hilfebedürftigen, so wie es in den Artikeln der Menschenrechte beschrieben ist: egal wie ein Mensch aussieht,
egal, woher er kommt, welche Religion oder Überzeugungen er hat – alle Menschen haben eine angeborene Würde und die gleichen unveräußerlichen Rechte. Das sind die Grundlagen für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Das sind die Grundlagen für ein menschliches Miteinander. Man nennt das auch Humanität.
Daran soll diese Brücke der MR erinnern. Brücken müssen gebaut werden. Eine Holzbrücke, wie diese hier, muss gepflegt und geschützt werden, sonst wird sie faul und bricht eines Tages zusammen. Auch die Menschenrechte müssen geschützt werden. In unserer hektischen Alltagswelt, der Tendenz zu immer mehr Individualisierung gerät zu schnell in Vergessenheit, dass andere Menschen unserer Solidarität und Hilfe bedürfen.
Und so soll diese „Brücke der Menschenrechte“ eine stete Erinnerung, ja eine permanente Mahnung daran sein, nicht stehen zu bleiben, sondern über die Brücke zu gehen. Und das heißt: Verantwortung zu übernehmen für das Wohl-Ergehen der Schwächsten auf unserer Erde, seien es Kinder, Frauen oder Männer.
Genau das meint die Präambel der Allg. Erklärung der Menschenrechte, wenn sie betont: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Solidarität begegnen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!