Am Freitag, 15. Dezember 2023 um 17:30 Uhr findet in der Grabkirche in Deggendorf ein Friedensgebet statt. Diesmal steht es unter dem Motto: 75 Jahre Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte.
Vor 75 Jahren wurden die Allgemeinen Menschenrechte am 10. Dezember 1948 von den Vereinten Nationen beschlossen. Angesichts der Gräuel des 2. Weltkrieges sollten die 30 Artikel den Menschen den größtmöglichen Schutz im Hier und Jetzt gewährleisten.
Und die Welt heute: kriegerische Auseinandersetzungen, die weltweit problematische und kritische politische und wirtschaftliche Entwicklungen, das Klima, das alles hat Auswirkungen auf die Menschen und es wird offensichtlich, dass die Menschenrechte heute so aktuell sind wie eh und je.
Die Präambel der Erklärung der Menschenrechte verweist auf die Anerkennung der angeborenen Würde und die gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen. Sie sind die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Die Nichtanerkennung und Verachtung der Menschenrechte führen zu Akten der Barbarei, die das Gewissen des Menschen mit Empörung erfüllen. Eine Welt, in der die Menschen Rede- und Glaubensfreiheit haben und in der sie in Freiheit ohne Furcht und Not leben können, das ist das erstrebenswerte Ziel der Menschenrechte. Das gilt es zu schützen, damit Menschen nicht gezwungen werden als letztes Mittel zum Aufstand gegen Tyrannei und Unterdrückung zu greifen.
Die Völker der Vereinten Nationen bekannten sich 1948 zu den grundlegenden Menschenrechten, zu der Würde und den Wert der menschlichen Person und zu der Gleichberechtigung aller Menschen. Die Mitgliedstaaten verpflichteten sich, in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen, auf die allgemeine Achtung und Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten hinzuwirken. Denn das gemeinsame Verständnis dieser Rechte und Freiheiten ist Voraussetzung dafür, die Menschenrechte umzusetzen und zu erfüllen.
In Deutschland ist das Deutsche Grundgesetz kurz nach der „Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte“ 1949 verankert und hat ebenso die Würde des Menschen, wie auch die grundlegenden Rechte wie die Religionsfreiheit, die Meinungsfreiheit und das Diskriminierungsgebot festgeschrieben. Doch in der Praxis werden auch in Deutschland immer wieder die Menschenrechte missachtet. Rassismus macht sich breit, Menschen werden wegen ihrer Religion, ihrer Überzeugungen oder wegen ihres Verhaltens ausgegrenzt oder sogar angegriffen.
Menschenrechte werden nicht selbstverständlich geachtet. Daher gibt es Amnesty International. Amnesty setzt sich auf Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte für den Schutz der Menschenrechte ein. Und das auf der ganzen Welt. Nur ein Beispiel: Kleidung, elektronischen Geräte, Lebensmittel werden oft von Menschen hergestellt, die wie Sklaven leben müssen. So arbeiten Kinder unter schlimmsten Bedingungen im Kongo in Minen, in denen Kobalt gewonnen wird, damit die Elektronik für Smartphones, Computern und Autos hergestellt werden kann.
Es ist wichtig, sich für die Menschenrechte einzusetzen. Täglich hören und sehen wir viele schreckliche Nachrichten. Doch vom sich Abwenden wird nichts besser. Die Menschenrechte sind das Mittel, gegen die Willkür der Mächtigen Grenzen zu setzen. In der DDR gingen Menschen friedlich auf die Straßen und konnten die Diktatur beenden. So gibt es viele Menschen, die sich erfolgreich für die Menschenrechte einsetzen. Amnesty tut dies durch zahlreiche Aktionen, in denen auf Unrecht hingewiesen wird.
Zur Erinnerung an die Menschenrechte hat die Deggendorfer Amnesty Gruppe mit Unterstützung der Stadt Deggendorf eine Bogenbachbrücke zur „Brücke der Menschenrechte“ ernannt. Auf einer danebenstehenden Stele können die 30 Artikel der Menschenrechte nachgelesen werden. An den Tag der Menschenrechte erinnert Amnesty am Freitag, den 15.Dezember 2023 um 17:30 Uhr in der Grabkirche im Rahmen des Friedensgebets. Dazu sind alle herzlich eingeladen.